Berufungs-Interview mit Jasmina Sofric, Friseurin und Unternehmerin
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Jasmina Sofric
Beruf: Selbstständige Friseurin
Berufliche Adresse: Salon Grau, Lothringer Str. 9, 70435 Stuttgart (Inhaberin: Jasmina Sofric)
Frau Sofric, was ist Ihre Berufung bzw. wozu fühlen Sie sich wie berufen?
Menschen zu verändern. Äußerlich mit einer neuen Frisur. Doch das hat Wirkung nach innen.
Was bringt Sie zu der Überzeugung, dass dies Ihre Berufung ist? Woran machen Sie dies fest?
Ich fühle mich im Geschäft mit meinen Kunden jeden Tag wie in einer Familie. Manche Kunden kommen seit meiner Lehre vor 30 Jahren zu mir. Durch die vielen Geschichten, die sie mir erzählen, lebe ich das Leben, gerade bei meinen langjährigen Kunden, mit. Und wenn ich meine Kunden verändert habe und sie dann sagen: „Jasmina, ich bin glücklich mit meiner neuen Frisur.“, dann bin ich auch glücklich. (Jasmina lächelt.)
Was hat sich in Ihrem Leben durch die Kenntnis bzw. das Leben Ihrer Berufung verändert?
Bevor ich mich selbstständig gemacht habe, war der Friseurberuf schon meine Berufung. Aber selbstständig ist der Beruf noch viel schöner! Ich kann alles gestalten und entscheiden, so wie ich es haben möchte.
Auf der anderen Seite: ich habe weniger Zeit als vorher. Erst kommt das Geschäft, dann die Familie, dann ich.
Wer oder was hat Ihnen am meisten geholfen, Ihre Berufung zu finden bzw. zu leben?
Niemand anderes als ich selbst. Ich bin schon immer sehr neugierig gewesen und habe schon als Kind immer gerne Puppen gekämmt und Haare geflochten. Auch meiner Mutter und meiner Oma, schon mit 10 Jahren. Einmal haben sich beim Eindrehen die schönen, langen Haare verknotet, da mussten sie leider abgeschnitten werden. Ups! 🙂
Für den Schritt in die Selbstständigkeit haben mir meine Kunden am meisten geholfen. Sie haben immer gesagt: „Tun Sie das, Jasmina! Es klappt doch alles, auch wenn Ihre Chefin nicht da ist.“ Und als ich den Betrieb von der Chefin übernommen habe, sind alle Kunden geblieben. Das hat mich enorm bestätigt.
Gab es Hindernisse, die Sie überwinden mussten, um Ihre Berufung zu leben? Falls ja, welche?
Nein, die gab es nicht. Als ich damals eine Lehrstelle gesucht habe, hat es schon beim dritten Betrieb geklappt.
Welche (weiteren) Berufswünsche gab es in Ihrem Leben?
Als Kind wollte ich immer Krankenschwester werden. Oder eben Friseurin.
Können Sie sich heute vorstellen, einen anderen Beruf/Job zu haben? Falls ja, wie würde dieser aussehen?
Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.
Vervollständigen Sie bitte die folgenden Halbsätze:
Meine Berufung zu leben ist wie…
am Strand zu liegen und die Zeit zu genießen.
Das Schönste an meiner Berufung ist…
die Freude, meine Kunden zu bedienen.
Das Unschöne bzw. ein Nachteil an meiner Berufung ist…
dass ich wenig Zeit habe und dass es körperlich anstrengend ist. Man ist viel auf den Beinen.
Was ich Menschen raten würde, die ihre Berufung suchen und finden wollen…
sich genau zu fragen: was würde mir Spaß machen? Nicht auf Andere hören („Mach doch dies oder jenes…“). Und Mut haben, den Schritt zu gehen und zu tun, was man will.
Ich sag immer: probier’s aus! Wenn’s nichts ist, machst Du etwas Neues.
Worauf ich in meinem Leben stolz bin…
dass ich das erreicht habe, heute selbstständig zu sein. Und dass mich alle unterstützen, meine Familie und meine Kunden.
Was mich das Leben gelehrt hat…
nicht alles so ernst zu nehmen. Gerade in meinem Beruf muss man ein bisschen locker sein.
3 Dinge für ein glückliches Leben sind aus meiner Sicht…
Zufriedenheit, Bescheidenheit, Gesundheit. Und viertens: nette Menschen!
Wofür ich dankbar in meinem Leben bin…
dass ich gesund bin. Und dass es so läuft, wie ich es mir gewünscht habe.
Liebe Jasmina, ganz herzlichen Dank.